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Erste große Urlauber-Welle: Tourismusbranche in der Region darf auf Erholung hoffen

Adolf Heitmann vom Hotel und Landgasthof Hoheluft in Buchholz  | Foto: sv
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(as/jab/ts). Mit Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen am vergangenen Montag reist die erste große Urlauber-Welle in diesem Jahr in die Heide, in das Alte Land und an die Elbe. Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer des Tourismusdachverbandes Lüneburger Heide GmbH, appelliert an die Politik, bei dem aktuell niedrigem Corona-Infektionsgeschehen Beschränkungen für Beherbergungsbetriebe zurückzunehmen.

"Wir brauchen endlich ein kontinuierliches Geschäft ohne Einschränkungen. Der Markt ist nicht das Problem, die Nachfrage ist hoch genug. Nur die Politik hat immer eingegriffen. Die Inzidenz in Deutschland liegt bei fünf, trotzdem müssen Hotels immer noch Gäste testen. Irgendwann reicht es mal mit der Regulierung", sagte von dem Bruch dem WOCHENBLATT.

Der Juni war der erste komplette Monat in diesem Jahr, in dem Hotels für Urlauber wieder aufsperren durften. Der Start wurde in der Branche sehnlich erwartet.

Die Zeichen deuten darauf hin, dass sich das Beherbergungsgewerbe in der Region erholt. Die Urlaubsdestinationen in den Landkreisen Harburg und Stade sind gefragt. "Wir erwarten eine große Auslastung in den Hotels und Ferienwohnungen in den kommenden Monaten, vergleichbar mit dem Jahr 2020", sagt Dr. Monika Rulle, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Landkreis Stade/Elbe.
Urlauber stürmen auch die Lüneburger Heide: "Es kommen momentan viel kurzfristige Buchungen rein, die über dem Niveau des Vorjahres liegen", so Ulrich von dem Bruch. Schätzungen für die wichtige Zeit der Heideblüte (8. August bis 9. September) gehen derzeit von 90 Prozent Auslastung aus.

Vor allem Deutsche reisen in den Sommerferien in die Landkreise Harburg und Stade. Heideurlauber kommen aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin und Brandenburg. Die zwei wichtigsten Märkte für den Landkreis Stade sind das übrige Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, dazu einige Gäste aus Österreich und der Schweiz. 

Hotels: Saisonstart ist meist noch verhalten

Lassen die Buchungen auf ein gutes Sommergeschäft hoffen? Das WOCHENBLATT hat sich bei Hotelbetrieben umgehört.

Im Fährhaus Kirschenland in Jork im Alten Land (Landkreis Stade) sehen die Belegungsbücher ab August schon relativ gut aus, sagt Inhaberin Menika Spaqaj. Derzeit werde noch renoviert, aber danach sei das Hotel, das über 30 Betten verfügt, schon zu 50 Prozent ausgelastet. Viele Gäste kämen spontan, da die Inzidenzen, aber auch das Wetter eine große Rolle spielen. Die meisten Touristen, die teilweise sogar aus Bayern ins Fährhaus kommen, bleiben für zirka eine Woche im Alten Land. Hier gehen sie vor allem auf dem Deich spazieren, unternehmen Radtouren durch die Plantagen oder auch Tagesausflüge in Richtung Hamburg.

Im Schützenhof Ahlerstedt (Landkreis Stade) sieht die Lage etwas anders aus. Hier checken weniger Touristen, dafür mehr Arbeiter und Monteure ein. Von den 19 Zimmern seien derzeit drei mit Touristen belegt. Viele machen in Ahlerstedt nur einen Zwischenstopp auf ihrer Motorrad- oder Fahrradtour. An den Wochenenden setzt das Hotel auf Gruppen. "Bei uns können die Gäste ihr Schützenhof-Diplom machen. Da ist alles dabei, was Spaß macht: Teebeutel-Weitwurf, Schießen auf dem Schießstand bis hin zu Kutschfahrten", sagt Inhaber Klaus-Dieter Bockelmann. Dafür kommen die Gruppen vor allem aus Hamburg, aber auch aus Bremen. Ein weiteres Standbein sind Feiern wie Hochzeiten, bei denen die Gäste im Hotel bleiben. Wegen Corona gebe es allerdings kaum größere Veranstaltungen.

Die unmittelbare Nähe zur Lüneburger Heide ist offenbar gefragt. "Wir haben in den nächsten vier bis sechs Wochen eine tolle Auslastung", sagt Nele Landschof, Geschäftsführerin des Ringhotels Sellhorn in Hanstedt. Auffällig sei: Viele Gäste buchen spontan. Deshalb seien Prognosen für die im Tourismus wichtige Heideblüte (8. August bis 9. September) noch nicht absehbar: "Die Urlauber haben die Heideblüte noch nicht gebucht." Die 50 Zimmer des Ringhotels Sellhorn buchen vor allem Feriengäste aus Nordrhein-Westfalen und Bayern. Für sie seien Ausflüge nach Lüneburg und in das Outlet-Center in Soltau ein Muss. Die Nachfrage nach geführten Rad- und Wandertouren steige, hat Nele Landschof festgestellt. Dänen legen in dem Hotel einen Zwischenstopp ein, um anschließend die Reise nach Frankreich oder Spanien fortzusetzen. Nach dem langen Lockdown macht sich Erleichterung breit: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind froh, endlich wieder Gastgeber sein zu dürfen."

"Die Touristen fehlen noch", sagt Adolf Heitmann vom Hotel #+Hohe Luft in Buchholz und Vater des Inhabers Axel Heitmann. Vor allem Geschäftsreisende und Touristen aus Süddeutschland auf der Durchreise zum Meer kämen momentan im Hotel unter. Zum Wandern auf dem Heidschnuckenweg oder in der Fischbeker Heide ziehe es nur wenige Urlauber ins Hotel. "Es fehlen einfach die Reisegruppen", sagt Heitmann. Die Buchungen aus dem Frühjahr mussten alle storniert werden, das Geschäft der Reiseunternehmen laufe noch sehr langsam an. Heitmann hofft nun auf den August.

Peter Holst vom Hotel Holst in Sieversen bestätigt die Situation: "Der Reiseverkehr ist noch sehr verhalten. Das wird sich auch bestimmt noch bis Mitte nächsten Jahres so ziehen." Auch hier kämen vor allem Geschäftsreisende unter, die Urlauber kämen vor allem aus der Ferne, um sich Hamburg anzusehen.

Das Rüter's Hotel in Salzhausen lebe vor allem von Pferdesportereignissen in Luhmühlen, zudem von Jagdgesellschaften und Radtouristen, sagt Inhaberin Anke Meyer-Rüter. Einige klassische Urlauber finden aber auch den Weg nach Salzhausen: Durchreisende aus Dänemark und Norwegen. Die höchste Form der Entspannung nach einer langen Autofahrt bietet die Heide-Wellness-Suite mit Whirlwanne, Dampfdusche und Wein-Klimaschrank.

Adolf Heitmann vom Hotel und Landgasthof Hoheluft in Buchholz  | Foto: sv
Tourismusmanager Ulrich von dem Bruch | Foto: Naturpark Lüneburger Heide
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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