Energiewende
Warum in der Gemeinde Rosengarten Windkraft ohne Protest möglich ist

Engagiert sich für die Energiewende mit Beteiligung der Menschen vor Ort: Percy Rahlf vor dem jetzigen Windpark bei Westerhof | Foto: ts
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Stromtrassen würden die Landschaft zerstören. Windkraftanlagen im Meer schadeten den Fischen und Walen - und an Land brächten sie die Anwohner mit Schattenwurf um den Verstand. Kein Bauvorhaben zu der Energiewende, so scheint es, stößt nicht auf Protest. In der Gemeinde Rosengarten dagegen ist der Windpark bei Nenndorf und Westerhof seit 20 Jahren akzeptiert - und auch der geplante Umbau zu einem Windpark der nächsten Generation stößt nicht auf Widerstand.

Der Grund dafür: Bürger der Gemeinde profitieren, weil ihnen die Windkraftanlagen gehören. Nach 20 Jahren Laufzeit endet bald der Betrieb. An dem Standort soll ein neuer, leistungsfähigerer Windpark entstehen, der Windpark Rosengarten II. Auch von ihm werden Einwohner der Gemeinde profitieren - Menschen wie Percy Rahlf, ehemaliger Schützenkönig des Schützenvereins Tötensen-Westerhof. Der 60-Jährige ist Geschäftsführer einer technischen Unternehmensberatung - und geschäftsführender Gesellschafter der Windpark Rosengarten II Planungsgesellschaft.

„Ziel ist es, dass ausschließlich Bürger der Gemeinde Rosengarten Kommanditisten (beschränkt haftende Gesellschafter, Anm. der Redaktion) sein werden", sagt Percy Rahlf. Er hofft auf die Beteiligung von ca. 150 Bürgerinnen und Bürgern.

"Wir haben alles getan, um die Öffentlichkeit zu informieren. Man muss die Bürger mitnehmen", nennt Percy Rahlf den Grund für die Akzeptanz. An den geplanten neuen Windkraftanlagen werde die übliche rotblinkende Nachtkennzeichnung nur leuchten, wenn sich Flugzeuge oder Hubschrauber nähern. Heutige Steuertechnik mache das möglich. Eine Abschaltung zum Schutz von Fledermäusen zu bestimmten Wetterlagen sei vorgesehen.

Vorgesehen ist, die bestehenden vier Windkraftanlagen mit jeweils 65 Metern Nabenhöhe zurückzubauen und zwei leistungsfähigere Windkraftanlagen mit jeweils 167 Metern Nabenhöhe zu errichten. Den Windpark wird das Unternehmen ABO Wind bauen und nach Fertigstellung an die Betreibergesellschaft aus Rosengarten verkaufen.

Rosengarten könnte in der Stromversorgung CO₂-neutral werden

30 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr werden geplanten neuen Windkraftanlagen voraussichtlich produzieren - mehr als dreimal so viel wie die bestehenden vier Windräder der alten Generation. Zum Vergleich: Die Menschen in der Gemeinde Rosengarten verbrauchen insgesamt etwa 37 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. "Zusätzlich mit Biogas und Photovoltaik könnte Rosengarten in Bezug auf die Stromerzeugung CO₂-neutral werden", sagt Percy Rahlf. Ein Beitrag zu dem Ziel, den Anteil des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre nicht mehr ansteigen zu lassen.

Die Bundesregierung hat in dieser Woche weitgehende Gesetzesänderungen für eine Beschleunigung des Ausbaus von Windkraftanlagen auf Land und auf See verabschiedet. In vielen Fällen sollen damit Umwelt- und Artenschutzprüfungen entfallen.

Acht Monate etwa sei die Planung des Windparks Rosengarten II im Verzug. Zu der Verzögerung hätten vor allem Verhandlungen mit der Autobahngesellschaft des Bundes um den Standort einer Windkraftanlage nahe der Autobahn bei Westerhof geführt. Über zu viel Bürokratie im Genehmigungsverfahren klagt Percy Rahlf nicht: Artenschutz zum Beispiel sei notwendig. "Sachen müssen eben gemacht werden. Man muss die Vögel zählen", sagt er.

Die Windpark Rosengarten II Planungsgesellschaft habe die Hausaufgaben gemacht. Percy Rahlf geht davon aus, dass der neue Windpark im September oder Oktober 2024 in Betrieb gehen wird.

Repowering des Windparks Wüstenhöfen
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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