Gespräch mit Landtagsabgeordneten
Auch in Stade fehlt Kita-Personal

Über dieses Problem klagen viele Kommunen: Es fehlen ausreichende Fachkräfte für die Kinderbetreuung  | Foto: Adobe Stock/gpointstudio
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JOBS und KARRIERE

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In Stade stehen derzeit mehr als 200 Kinder auf der Warteliste für einen Kita-Platz. Die Stadt will mit dem Bau von neuen Kindergärten die Situation entschärfen. Doch fehlende Räumlichkeiten sind nur ein Problem. Was nützt es, wenn Gebäude vorhanden sind, aber kein Personal zur Verfügung steht? Über die Probleme im Kita-Bereich haben kürzlich Vertreter der Stadtverwaltung mit den beiden örtlichen Landtagsabgeordneten von SPD und CDU gesprochen.

Stadtrat Carsten Brokelmann, zuständig für Soziales im Verwaltungsvorstand der Hansestadt Stade, erläuterte Corinna Lange (SPD) und Melanie Reinecke (CDU) die Lage: Zusätzlich zum Rechtsanspruch auf die Betreuung von Kindern ab drei Jahren gebe es die Beitragsfreiheit. Diese sei zwar ein Segen für junge Familien, doch dadurch würde die Warteliste schneller ansteigen, als Plätze geschaffen werden können.

Der Personalbedarf wird weiter steigen, wenn ab 2027 in Elementargruppen drei pädagogische Fachkräfte eingesetzt werden müssen. Verschärfend kommt für die Personalsuche hinzu, dass ab 2026 ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen besteht. Dabei ist es schon jetzt schwierig, geeignete Kräfte zu finden. So kann die im Mai 2022 eröffnete Kita Schölischer Wiesen bislang nur eine Krippengruppe anbieten, weil für die zweite bis heute nicht genug Personal akquiriert werden konnte.

In Stade fehlen mehr als 260 Kita-Plätze / Neubauten sollen Mangel beheben

Förderprogramm der Stadt Stade

Die Hansestadt Stade werde bei der Personalsuche kreativ und gehe auch ungewöhnliche Wege, berichtet die zuständige Fachbereichsleiterin Birgit Pergande: So wird die vierjährige Ausbildung, in der es regulär keine Vergütung gibt, bei der Hansestadt Stade gefördert. Wer sich bewirbt und in das Programm der Stadtverwaltung aufgenommen wird, erhält im zweiten Ausbildungsjahr monatlich 500 Euro, im dritten und vierten Jahr ein halbes Erzieher-Gehalt. Dabei handelt es sich um eine freiwillige übertarifliche Leistung.

Dass dieses Förderprogramm gut ankommt, bestätigen die Leiterinnen der Kitas im Altländer Viertel und in Bützfleth, Claudia Naaf-Pawolka und Susann Köncke. Sie weisen auch darauf hin, dass die enge Personaldecke zu einer hohen Belastung führe und dadurch Krankheitsfälle nur schwierig zu kompensieren seien. "Dabei steigt auch noch die Zahl der Kinder, die aufgrund sprachlicher und sozial-emotionaler Auffälligkeiten sowie Verzögerungen in der Entwicklung eine besondere Förderung und Begleitung bräuchten", sagt Naaf-Pawolka. Köncke beklagt zudem eine durch die hohe Arbeitsbelastung verursachte Fluktuation beim Kita-Personal.

Kita "Schölischer Wiesen" öffnet am Montag ihre Pforten

„Wir brauchen mehr Personal in den Kindertagesstätten“, sind sich die Landtagspolitikerinnen Lange und Reinecke mit Blick auf niedersachsenweit 45.000 offene Stellen in diesem Bereich einig. Dabei bezeichnet sich Lange als „Fan der dualisierten Ausbildung“, bei der angehende Erzieherinnen und Erzieher jeweils an zwei Tagen in der Woche zur Berufsschule gehen und drei Tage in einer Kita tätig sind. "Es muss jetzt darum gehen, neues Personal auf einem weiterhin hohen Niveau auszubilden", so Lange. Die dritte Kraft werde unbedingt benötigt. Alles andere wäre ein fatales Signal für die Beschäftigten.

Reinecke gibt zu bedenken, dass das Problem des fehlenden Kita-Personals bereits länger bestehe: "Es geht dabei auch, aber nicht nur, um mehr Gehalt. Es geht ebenso um mangelnde Anerkennung des Berufs und darum, zu schauen, wie man den Beruf attraktiver gestalten kann."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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