Behörden bei Presseanfragen oft zugeknöpft
Thema Corona: Immer wieder wird von Ämtern gemauert

Bei Thema Coronavirus tun sich viele Ämter wieder schwer  | Foto: Adobe stock/velimir
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(jd). Mahnende Stimmen gab es bereits im Frühjahr: Manche Ärzte und Virologen warnten davor, dass die Corona-Pandemie im Herbst mit voller Wucht zurückkehren wird. Doch diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen - auch von vielen Politikern. Nun ist mit voller Wucht die zweite Corona-Welle da. Jetzt spielt sich wieder das gleiche Spiel von vorn ab: Es wird wieder Klopapier gehamstert, die Intensivstationen füllen sich mit COVID-19-Patienten und die Kontakte werden erneut beschränkt. Und noch eines wiederholt sich: Viele Verantwortliche in den Behörden und Einrichtungen geben sich beim Thema Corona gegenüber der Presse zugeknöpft. Anfragen werden oftmals - wenn überhaupt - äußerst zögerlich beantwortet. Ein Beispiel ist ein Fall in Apensen.

In der Geest-Gemeinde gab es einen positiven Corona-Test bei einem Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft. Das WOCHENBLATT wollte wissen, wie viele Personen dort wohnen, ob die Tests bei den Mitbewohnern negativ ausgefallen sind und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Betroffenen zu versorgen. Im Apensener Rathaus gab man sich zunächst unwissend, erklärte später, den Vorgang bereits zu kennen, aber dazu nichts sagen zu dürfen bzw. zu können, um schließlich mitzuteilen, erst nach der Presseanfrage überhaupt vom Landkreis über den Corona-Fall informiert worden zu sein.

Das ist kein Einzelfall: Immer öfter erhalten die WOCHENBLATT-Redakteure bei Nachfragen verwirrende Auskünfte oder telefonieren mit einsilbigen, wenn nicht sogar schlecht gelaunten Gesprächspartnern, die sofort abwimmeln wollen. Aber so kann die Zusammenarbeit zwischen Behörden oder Einrichtungen und der Presse nicht funktionieren. Schon gar nicht in diesen Zeiten. Transparenz ist jetzt wichtiger denn je. Allein schon deswegen, um nicht den Verschwörungstheoretikern Vorschub zu leisten. 

Schleppende Infos bei Corona-Fällen?

Zurück zur Flüchtlingsunterkunft in Apensen: Fünf weitere Bewohner der Unterkunft, die alle in Einzelzimmern leben, sowie ein Besucher wurden getestet und befinden sich seit Donnerstag in Quarantäne. Die Bewohner seien über Abstands- und Hygieneregeln informiert und hinreichend mit Desinfektionsmitteln ausgestattet, heißt es seitens der Gemeinde. Zudem würden die Flüchtlinge von Mitarbeitern der Gemeinde auch mit Lebensmitteln versorgt werden. Diese Details hat das WOCHENBLATT aus dem Apensener Rathaus am Montag erfahren, nach mehrmaligem Nachhaken. Offenbar ist man dort - wie bei vielen anderen Behörden - in das Verhaltensmuster vom Frühjahr gefallen - nach der Devise: Möglichst wenig in Sachen Corona preisgeben.

Das WOCHENBLATT fragte daher noch einmal beim Landkreis nach, um Einzelheiten zu erfahren. Schließlich stand die Behauptung im Raum, der Landkreis habe die Gemeinde Apensen nicht umgehend informiert. "Nachdem das positive Testergebnis feststand, wurde sofort kontrolliert, welche Kontakte die Person hatte", sagt Susanne Brahmst, die als Sozialdezernentin für das Gesundheitsamt des Landkreises Stade zuständig ist. Auch die Gemeinde Apensen als Einrichtungsträger der betreffenden Flüchtlingsunterkunft sei informiert und in die Maßnahmen mit einbezogen worden, so Brahmst.

Die Konfusion im Apensener Rathaus begründete eine Mitarbeiterin der Gemeinde auf erneute Nachfrage des WOCHENBLATT damit, dass es der erste Corona-Fall in einer der örtlichen Flüchtlingsunterkünfte gewesen sei und dies eine völlig neue Situation darstelle.

Letztlich meldete sich Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock kurz vor Redaktionsschluss und verkündete die soeben vom Landkreis übermittelten Testergebnisse: Vier Bewohner sind negativ getestet, zwei Tests stehen noch aus. Allerdings wurde ein weiterer Corona-Fall aus einer anderen Flüchtlingsunterkunft in Apensen gemeldet. Dort wohnen in Einzelzimmern 13 Personen, die informiert sind und vom Gesundheitsamt noch getestet werden müssen.

Corona-Fälle an der BBS II in Stade

Auch an einer Schule des Landkreises gibt es zwei Corona-Fälle: An den Berufsbildenden Schulen II in Stade wurden zwei Schüler aus unterschiedlichen Klassen positiv auf das Coronavirus getestet. Laut Mitteilung des Landkreises sind neben den beiden infizierten Schüler acht Mitschüler in Quarantäne geschickt worden.
An der BBS II herrscht jetzt Maskenpflicht. Dies hat das Gesundheitsamt angeordnet. Nach der neuen Corona-Verordnung ist eine Maskenpflicht an Schulen ab der 5. Klasse ebenfalls vorgeschrieben, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt - unabhängig davon, ob es an der Schule Corona-Fälle gibt.

Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen neu mit Corona infiziert haben - bezogen auf 100.000 Einwohner. Im Landkreis Stade liegt dieser Wert bei 39,0 (Stand Montag). Ab einem Wert von 100 müssen die Schulen im Wechsel immer die Hälfte der Klassen nach Hause schicken.

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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