Den Wind auf dem eigenen Grundstück nutzen
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Die Genehmigungen für neue Windparks liegen in Deutschland derzeit auf Rekordniveau. Auch der Landkreis Stade weitet die dafür infrage kommenden Flächen aus. Deren Eigentümer könnten schon bald von der Stromproduktion auf ihrem Grundstück profitieren. Mit einem erfahrenen, lokal vernetzten Projektentwickler an ihrer Seite gibt es aktuell gute Aussichten für die Umsetzung der Projekte.
Der Ausbau der Windkraft an Land wird in den kommenden Jahren kräftig Fahrt aufnehmen. Das zeigt die stark gestiegene Zahl der erteilten Genehmigungen im vergangenen Jahr deutlich: Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 15 Gigawatt haben von den Behörden bundesweit grünes Licht erhalten. Damit ist 2024 das bisher genehmigungsstärkste Jahr für den deutschen Windkraftausbau.
Auch der Landkreis Stade arbeitet intensiv daran, neue Potenzialflächen für die klimafreundliche Windkraft zu ermitteln. Wenn sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Klima und Umwelt am 15. Mai zu seiner nächsten Sitzung trifft, erscheint der nächste Sachstandsbericht zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP). Einer der nächsten Schritte wird es dann sein, die Abstände neuer Windräder zur Wohnbebauung festzulegen.
Damit setzt der Landkreis die regionalen Teilflächenziele um, die das Land Niedersachsen ihm für die Windenergienutzung vorgegeben hat: Insgesamt 2,84 Prozent der Kreisflächen sollen demnach bis Ende 2027 als Windvorranggebiete ausgewiesen sein. Bis Ende 2032 sind 3,67 Prozent geplant – das entspricht 4.432 Hektar Land. Auf rund zwei Prozent des Kreisgebiets befinden sich aktuell bereits Windparks oder einzelne Anlagen.
Grundstückseigentümer, deren Acker- oder Grünland sich in den Vorrangflächen befindet, erhalten mit der Neuaufstellung die Möglichkeit, ihre Flurstücke für die Windkraftnutzung an interessierte Projektentwickler zu verpachten. Einer von ihnen ist die Energiekontor AG aus Bremen.
Als einer der ersten deutschen Windparkentwickler ist das Unternehmen nun seit 35 Jahren in der Branche aktiv, darunter auch in der Schwerpunktregion Niedersachsen. 2010 kam außerdem die Projektierung von Solarparks hinzu. Im Landkreis Stade sind die Planer gut vernetzt und arbeiten eng mit Kreisverwaltung, Kommunen, lokalen Bauunternehmen und Energieversorgern zusammen, zurzeit etwa bei der Errichtung des Windparks Bützfleth oder des Repoweringprojekts Oederquart.
»Energiekontor steht den Landeigentümern, deren Flächen wir pachten, während der gesamten Projektdauer zur Seite«, sagt Lucas Huckfeldt, als Projektkoordinator zuständig für die Region Niedersachsen-Nord. »Wir stimmen alles Erforderliche mit Behörden, Gemeinden und Anwohnern ab und begleiten unsere Projekte durch alle Stufen der Wertschöpfung, von der Planung und Genehmigung über den Bau bis zur technischen und kaufmännischen Betriebsführung der Anlagen. Für Grundstückseigentümer in Stade ist die neue Raumordnungsplanung gerade ein entscheidender Moment, um sich für eine zügige Realisierung der kommenden Projekte in Stellung zu bringen.«
Landwirte etwa können sich mit der Verpachtung für die gesamte Betriebsdauer der Anlagen ein vertraglich garantiertes Nutzungsentgelt sichern, ohne viel Fläche für die Bewirtschaftung zu verlieren, denn der Platzbedarf für Windparks ist vergleichsweise gering. Alternativ ist in Absprache mit der Gemeinde vielleicht auch eine Kombinutzung von Wind- und Solarenergie möglich: Stark beanspruchte Böden im Umfeld der Solarmodule erhalten dann durch den Verzicht auf Bearbeitung, Düngung und Pflanzenschutzmittel Zeit für die Regeneration, bringen aber trotzdem Erträge ein. Soll nach dem Ende der Betriebsphase ein Repowering des Parks erfolgen, können sogar nachfolgende Generationen von den Pachteinnahmen profitieren.
Seit seiner Gründung 1990 hat Energiekontor bereits rund 170 Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von fast 1,5 Gigawatt realisiert und verfügt über langjährige Erfahrung in der Projektplanung sowie in der Ertrags- und Kostenkalkulation. Letzteres ist für den Abschluss privatwirtschaftlicher Stromlieferverträge ebenso von Bedeutung wie für die erfolgreiche Teilnahme an Ausschreibungen der Bundesnetzagentur, mit denen in Deutschland die gesetzlich garantierten Festpreise für Windstrom ermittelt werden.
Mit Blick auf die Neuaufstellung des Raumordnungsprogramms ist das Unternehmen optimistisch und rechnet in den kommenden Jahren mit einer zügigen Umsetzung des weiteren Windkraftausbaus in Stade: »Der Landkreis ist bekannt dafür, dass er seine Genehmigungen schnell und fachgerecht bearbeitet«, sagt Lucas Huckfeldt.
Übrigens war das Jahr 2024 auch bei den bundesweiten Ausschreibungen für bereits genehmigte Windkraftanlagen ein Rekordjahr: Gebote mit einem Volumen von rund 11 Gigawatt wurden von der Bundesnetzagentur bezuschlagt. Für Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie, ist damit klar, »dass wir in Deutschland ab dem vierten Quartal 2025 mit einem deutlich gestiegenen Zubauvolumen rechnen können«.
Mit dem Umfang an Neugenehmigungen und den Zuschlägen in den Ausschreibungen nimmt die Windkraft hierzulande erstmals Kurs auf einen Zubau von 10 Gigawatt jährlich, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz für die kommenden Jahre vorsieht. Die sich verstetigenden Zahlen sind nicht nur für das Erreichen der deutschen Klimaschutzziele von zentraler Bedeutung, sie sind auch eine Chance für mehr Wachstum und Beschäftigung – sowohl bei Herstellern und Zulieferern der Windindustrie also auch bei Bauunternehmen in der Region. Und nicht zuletzt sind es gute Nachrichten für alle Grundstückseigentümer, die sich mit der klimafreundlichen Stromproduktion auf ihrem Land eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen wollen.
Redakteur:Online Redaktion aus Buxtehude |
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