Dem Himmel so nah
Freisprechung der neuen Dachdecker im Landkreis Stade

Die neuen Dachdeckergesellen, darunter Linus Miesner (li.), Moibi Allagbe (2.v.li.) und Sönke Eckhoff (4.v.re.) | Foto: Die Medienfrau
  • Die neuen Dachdeckergesellen, darunter Linus Miesner (li.), Moibi Allagbe (2.v.li.) und Sönke Eckhoff (4.v.re.)
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JOBS und KARRIERE

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„Sie haben vor drei Jahren eine richtig gute Entscheidung getroffen“, sagte Jürgen Brahmst-Sörensen auf der Freisprechung der neuen Dachdeckergesellen im Landkreis Stade und blickte dabei in viele stolze Gesichter. "Das haben Sie gut gemacht.“

Besonders gut haben drei der Dachdeckergesellen ihre Prüfung bestanden. Allen voran Sönke Eckhoff vom Dachdeckerbetrieb Jens Löhden Ahlerstedt. Mit Anfang 30 entschied er sich, den Stift fallen zu lassen und die Ärmel hochzukrempeln: „Ich brauchte mehr Bewegung in meinem Leben. Zu sehen, was man mit den eigenen Händen baut und erschafft, erfüllt mich mit sehr viel Stolz und Selbstwert“, beschreibt er seinen Schritt ins Handwerk.

Platz zwei der Innungsbesten belegt Moibi Allagbe (24) von der Dachdeckerei Tobias Holst aus Bargstedt. Er brach sein Studium "Soziale Arbeit" ab und entschied sich für das Handwerk, "weil ich Bewegung brauche und aktiv etwas tun muss". Mit dem Gesellenbrief ist für ihn noch lange nicht das Ende der Karriereleiter erreicht. Nach einigen Berufsjahren strebt er den Meisterbrief oder ein branchennahes Studium an.
Den dritten Platz belegt Linus Miesner (21), der sich in den Ausbildungsbetrieben Heiko Ehlert (Vierden/Ramshausen) und Fitschen Bedachungen (Sauensiek) auf Reetdachdeckerei spezialisierte. Er schätzt an seinem Beruf u.a. die Kreativität. Bevor es beruflich weitergeht, will er jetzt jedoch erst einmal die Weltreise nachholen, die er nach seinem Schulabschluss Pandemie-bedingt auf die lange Bank schieben musste.

Selbstwert gibt neben dem Gesellenbrief die traditionelle Dachdecker-Kleidung, über die Obermeister Andreas Brahmst kurz referierte: „Dächer zu decken – das ist eines der ältesten Handwerke unserer Zeit. Dächer wird es immer geben, seien Sie sich sicher um Ihren Beruf, zeigen Sie ihn stolz und lernen Sie Ihren Beruf auch in seiner Geschichte besser kennen.“ Doch Brahmst machte auch den Schritt ins Hier und Heute: „Künstliche Intelligenzen, Digitalisierung, Robotik? Das kann einiges.“ Was diese aber alle nicht hätten, wären Bauch- und Fingerspitzengefühl. Es brauche im Beruf des Dachdeckers auch ein Feeling für Material und Menschen. „Verlassen Sie sich also nicht auf eine KI, aber nutzen Sie sie, denn hier gibt es viele Möglichkeiten, Arbeitsabläufe zu optimieren und zu verschlanken,“ motivierte Brahmst. „Das wird ein Baustein gegen den Arbeitskräftemangel sein.“

Bei der Übergabe der Gesellenbriefe wünschte Andreas Brahmst allen Absolventen sowohl Erfolg als auch Glück. Letzteres unterstrich er mit einer liebevollen Geste: Er strich jedem Absolventen ein wenig Ziegelstaub auf die Wange – für ein kleines Quäntchen Glück. Als Inspiration dienten ihm dabei die Handwerkskollegen der Maler, die die Absolventen mit einem kleinen Farbklecks im Gesicht ins turbulente Gesellenarbeitsleben entlassen.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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