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Osterfeuer im Landkreis Stade

Sicherheitsbericht Landkreis Stade
Polizei will Sicherheitsgefühl der Bürger stärken

Polizeipräsident Thomas Ring und Stades Inspektionsleiter Jan Kurzer stellen den Sicherheitsbericht 2021 vor | Foto: sv
  • Polizeipräsident Thomas Ring und Stades Inspektionsleiter Jan Kurzer stellen den Sicherheitsbericht 2021 vor
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sv. Landkreis Stade. Noch immer fühlen sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht sicher, und das,obwohl die Zahl der Straftaten sinkt und die Polizeidirektion Lüneburg die zweitgrößte Aufklärungsquote in Niedersachsen hat. Um das Sicherheitsgefühl zu stärken, haben Polizeipräsident Thomas Ring und Stades Inspektionsleiter Jan Kurzer einen Sicherheitsbericht für das Jahr 2021 im Landkreis Stade vorgestellt.
Die Unsicherheit der Bürger wachse aus eigenen Opfererfahrungen, Zukunftsängsten angesichts großer aktueller Entwicklungen wie dem Ukraine-Krieg und der Berichterstattung in den Medien heran. "Wir stellen eine deutliche Diskrepanz zwischen den objektiven Zahlen und der subjektiven Wahrnehmung der Bevölkerung fest", sagt Thomas Ring. "Dabei ist die Sicherheitslage so gut wie seit 40 Jahren nicht mehr. Diesem beeinträchtigten Sicherheitsgefühl wollen wir aktiv entgegentreten und zeigen, dass die Bürger sich auf ihre Polizei verlassen können. Darum wollen wir mit diesem Bericht Transparenz schaffen und Einblicke in unsere Aufgaben und Maßnahmen gewähren."

Personal und Technik werden aufgestockt

Mit eines der größten Ziele der Polizei sei die Aufstockung von Personal und Technik: Im Rahmen einer strategischen Organisationsanpassung seien in den vergangenen Jahren 1.200 Beamte landesweit neu eingestellt worden. Davon 160 in Lüneburg und 20 in der Polizeiinspektion Stade. Bis Herbst sollen im Landkreis noch fünf weitere Kollegen anfangen. Insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter (2.500 Vollzugsbeamte) beschäftigt die Polizeidirektion Lüneburg aktuell und ist für 1,3 Millionen Einwohner zuständig. In der Polizeiinspektion Stade arbeiten 360 Mitarbeiter, davon sind 320 Vollzugsbeamte.

Mit ihren zwölf Dienststellen halte die Polizeiinspektion Stade an der Präsenz in der Fläche fest, so Jan Kurzer. So habe die Inspektion ein Fachkommissariat für Forensik eingerichtet, das sich mit der Beweissicherung und -auswertung beschäftige. Zudem wurde die Verfügungseinheit von fünf auf 15 Beamte aufgestockt, um besser auf unerwartete Einsatzlagen und Demonstrationen, Verkehrskontrollen oder Durchsuchungen reagieren zu können.

Mehr Spezialisten für Fachgebiete

Seit Ende 2020 befinde sich in Stade außerdem eine Ständige Ermittlungsgruppe im Aufbau. Die bislang fünf Kollegen nehmen sich beispielsweise größere Betäubungsmittelfälle vor. "Bislang wurden für Ermittlungsgruppen immer Kollegen aus anderen Abteilungen hinzugezogen, die für drei bis sechs Monate zusammengearbeitet und sich dann wieder aufgelöst haben", so Kurzer. Die Ständige Ermittlungsgruppe bleibe über die einzelnen Fälle hinweg bestehen und konnte erste Erfolge zum Beispiel bei der Auswertung der EncroChat-Daten verbuchen (das WOCHENBLATT berichtete). Außerdem wurde die Zahl der Fahnder verdoppelt, um nicht länger Kollegen aus Lüneburg anfordern zu müssen. Auch das Team für Cyberkriminalität werde gestärkt, denn die Kriminalität verlagere sich zunehmend von der Straße in den virtuellen Raum, ins Internet, so Kurzer.

Mit Sorge betrachten Ring und Kurzer, dass sich der bisher rückläufige Trend bei Verkehrsunfällen nicht länger fortsetze. Die Zahl der Verkehrstoten stieg im vergangenen Jahr wieder um 4,3 Prozent. Insbesondere die Zahl der Fahrten unter Drogeneinfluss sei im Landkreis Stade gestiegen: um 35,3 Prozent.
Polizeipräsident Thomas Ring hob hervor, dass die Polizei für Demokratie und Toleranz einstehe: "Wir zeigen eine klare Haltung gegen Demokratiefeindlichkeit." So würden Führungskräfte wie Mitarbeiter sensibilisiert und geschult, um auch intern reagieren zu können. Große Sorgen bereite Thomas Ring die Zahl der Angriffe auf Beamte: "188 verletzte Beamte haben wir in der Polizeidirektion Lüneburg vergangenes Jahr gezählt", so Ring. "Jeden zweiten Tag wird somit einer unserer Polizisten verletzt, bespuckt, bedroht oder getreten. Ich möchte klarstellen: Jeder Angriff auf einen unserer Polizisten ist ein Angriff auf unsere Demokratie."

• Die Polizeiinspektion Harburg wird ihren Sicherheitsbericht zusammen mit der Polizeidirektion Lüneburg Ende Mai vorstellen. Die Sicherheitsberichte werden in voraussichtlich einem Monat auf der Seite der Polizeidirektion Lüneburg online veröffentlicht.

Der Sicherheitsbericht in Zahlen

Im Jahr 2021 wurden in der Polizeiinspektion Stade insgesamt 9.630 Straftaten bearbeitet, ein Rückgang von 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurden im Jahr 2021 6.408 von insgesamt 9.630 Straftaten aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 66,54 Prozent, die bisher höchste in den vergangenen zwanzig Jahren, so Stades Inspektionsleiter Jan Kurzer. Der Sicherheitsbericht in Zahlen

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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