Das alte Bügeleisen nicht einfach in den Hausmüll werfen
Linken-Politiker im Stader Kreistag setzen sich für besseres Recycling von Elektrogeräten ein

Solche Sammelboxen für alte Elektro-Kleingeräte stehen in Dithmarschen. Sie könnten auch Vorbild für den Landkreis Stade sein | Foto: AWD
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jd. Stade. Der alte Toaster oder das kaputte Bügeleisen sollte auf keinen Fall im Hausmüll landen. Aber dafür extra zum Abfallwirtschaftszentrum zu fahren, ist auch nicht gerade umweltbewusst. Daher regen die Linken im Stader Kreistag an, Sammelboxen für Elektroschrott aufzustellen. Darin können elektrische Kleingeräte ähnlich wie Altpapier oder Altglas entsorgt werden. Die Linken-Fraktion hat beantragt, dass die Kreisverwaltung die Aufstellung solcher Sammelboxen prüft.

Hintergrund des an den Ausschuss für Abfall- und Kreislaufwirtschaft gerichteten Antrages ist, dass nach Meinung der beiden Linken-Kreistagsabgeordneten Klemens Kowalski und Benjamin Koch-Böhnke immer noch viel zu viel Elektroschrott falsch entsorgt wird. "Oftmals werden alte Haartrockner, Rasierer oder andere Geräte in die Mülltonne geworfen, schlimmstenfalls als Wildmüll in der Natur entsorgt", meint Kowalski. Daher sollten in den Orten Sammelboxen aufgestellt werden - idealerweise an den bewährten zentralen Stellen, an denen bereits Altglas- und Papiercontainer stehen.

Mit ihrer Forderung sehen sich die zwei Linken-Politiker auch vom Umweltbundesamt bestätigt, welches auf seiner Homepage ebenfalls bemängelt, dass die Rückgabe von Elektro-Altgeräten für Verbraucher nicht attraktiv genug sei. Es sei ein engeres Netz an Sammelstellen nötig.
Nach Ansicht der Linken-Fraktion haben Elektroschrott-Sammelcontainer folgende Vorteile:
Die Sammelboxen sind einfache und nahegelegene zusätzliche Elektroschrott-Entsorgungsstellen für die Bürger. Der Elektroschrott kann fachgerecht entsorgt und bestenfalls sogar recycelt werden.
Es landet weniger Elektroschrott in der Umwelt.

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"Der Landkreis Stade kann so seinen Umweltschutz verbessern und damit auch seinen Beitrag zur Einhaltung der EU-Vorgaben zur Sammelquote von Elektroschrott leisten", meinen die beiden Linken-Politiker. Nach ihrer Ansicht sollte sich die Stader Kreisverwaltung mit Landkreisen in Verbindung setzen, bei denen Elektroschrott-Sammelboxen bereits seit einiger Zeit im Einsatz sind. Das WOCHENBLATT hat sich schon mal im Vorfeld schlau gemacht und bei der Abfallwirtschaft Dithmarschen (AWD, Schleswig-Holstein) nachgefragt. Dort hat man bereits einige Erfahrungen gesammelt in Sachen Elektroschrott. Die ersten solcher "E-Boxen" wurden bereits 2015 aufgestellt und jährlich kommen weitere hinzu.

Man habe sich damals dazu entschieden, "im Zuge eines Modellversuchs eine dezentrale Sammlung von kleinteiligen Elektro-Altgeräten in größeren Gemeinden aufzubauen", erklärte AWD-Prokurist Thomas Sieger auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Zunächst seien an acht Standorten im Kreis Dithmarschen Container aufgestellt worden. Die Erfahrungen nach dem Modellversuch seien positiv gewesen, das Sammelsystem sei auf eine positive Resonanz der Bürger gestoßen. Mittlerweile sind Container an 21 Standorten in 19 Kommunen aufgestellt. Fünf weitere Standorte sollen im Frühjahr 2022 hinzukommen.

Gesammelt werden ausschließlich kleine Elektro-Altgeräte, die einen Stecker haben. Aufladbare Geräte wie Laptops oder Akkuschrauber müssen aber weiter bei den Recyclinghöfen abgegeben werden. Die Entsorgung im Container ist nicht erlaubt, weil sich in diesen Geräten meist leicht entzündliche Lithium-Akkus befinden.

"Als Fazit seitens der AWD kann festgehalten werden, dass sich das System in Dithmarschen etabliert hat", sagt Sieger. Rund 110 Tonnen Elektro-Kleingeräte kämen so jährlich zusammen. Wie gut die Container genutzt werden, zeigt dieser Vergleich: Bezogen auf den gesamten Kreis Dithmarschen werden pro Jahr und Person rund 900 Gramm an alten Elektro-Kleingeräten eingesammelt. Nimmt man nur die Gemeinden im Kreis, in denen Sammelboxen stehen, sind es immerhin zwei Kilo pro Kopf und damit mehr als doppelt so viel.

Elektroschrott richtig entsorgen
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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