Handelsausschuss der IHK Stade tagte
Sich neu erfinden: Händler müssen Geschäftsmodelle anpassen

Der Vorsitzende des Handelsausschusses, Dr. Ralf Trabandt (Mitte), Boris Hedde vom IFH (re.) und Bettina Boller (2. v.li.) aus dem Wirtschaftsministerium, zusammen mit den IHK-Mitarbeitern Martin Bockler (li.) und Kathrin Wiellowicz (2. v. re.) | Foto: IHK
  • Der Vorsitzende des Handelsausschusses, Dr. Ralf Trabandt (Mitte), Boris Hedde vom IFH (re.) und Bettina Boller (2. v.li.) aus dem Wirtschaftsministerium, zusammen mit den IHK-Mitarbeitern Martin Bockler (li.) und Kathrin Wiellowicz (2. v. re.)
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Geschäfte bilden die Grundlage für lebendige Innenstädte. Doch der stationäre Handel muss sich neu erfinden: Diese Parole wurde jetzt auf der Sitzung des Handelsausschusses der IHK Stade für den Elbe-Weser Raum ausgegeben. Das Gremium kam nach Neuwahlen zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Als Vorsitzender wieder gewählt wurde Dr. Ralf Trabandt, Geschäftsführer des Stader Unternehmens Eisen Trabandt.

"Nur weil etwas immer funktioniert hat, heißt es nicht, dass es immer so weiter geht", betonte Trabandt. Erfolgreiche Händler seien diejenigen, die sich verändern.  Zu Gast hatte der IHK-Handeslausschuss den Geschäftsführer des Kölner "Instituts für Handelsforschung" (IFH), Boris Hedde. Der Marktforscher skizzierte die „Zukunft des Handels 2035“. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die auf den stationären Handel "einprasseln" – von Onlinehandel über verändertes Kundenverhalten, Inflation und entsprechend finanzielle Sorgen seitens der Konsumenten – gelte es sich jetzt zu entscheiden, wie man seine Geschäftsmodelle anpassen will, betonte Hedde. „Strecke ich die Flügel aus oder stecke ich den Kopf in den Sand?“, fragte der Experte.

Zurückgreifen auf klassische, bewährte Geschäftsmodelle

Um sich "neu erfinden" zu können, muss der Handel nach Ansicht des Experten u.a. die Omnichannel-Strukturen ausbauen - also übergreifenden Vertriebskanäle schaffen, die sowohl das Einkaufserlebnis im Geschäft, als auch das Shopping über Online-Kanäle ermöglichen. Es müssen Kooperationen mit anderen Handelsbetrieben und dem örtlichen Stadtmarketing eingegangen werden, so Hedde. Daneben sollten die Händler auf klassische, aber wieder zeitgemäße Geschäftsmodelle zurückgreifen. Als Beispiel nennt er Second-Hand-Artikel oder auch das Angebot von Reparaturen. Besonders wichtig sei aber guter Service und eine optimistische Ausstrahlung gegenüber den Kunden, betont der IFH-Chef.

Trabandt wies auf der Sitzung auf die für die Branche turbulenten Zeiten hin, die noch weiter andauern dürften: "Der Orkan, der die Branche durch die zahlreichen Krisen der letzten Jahre erfasst hat, geht sicherlich noch einige Zeit weiter." Dennoch, so der Vorsitzende des IHK-Handelsausschusses, darf man nicht den Mut verlieren: "Erfolg bedarf auch eines gewissen Optimismus. Das haben wir Händler selbst in der Hand."

Als weiterer Gast nahm Bettina Boller, Referatsleiterin Handel im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, an der Sitzung teil. Sie informierte den Ausschuss über die politische Agenda für Handel und Innenstädte seitens des Wirtschaftsministeriums und die dort initiierten Projekte. Dazu gehört der jährlich stattfindende Handelswettbewerb „Gemeinsam aktiv – Handel(n) vor Ort“ und die Zusammenarbeit mit dem "APITs Lab" zur Sichtbarmachung von Digitalisierung im Einzelhandel, zum Beispiel mittels Augmented Reality und VR-Brillen.

Der IHK-Handelsausschuss ist ein Gremium der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, der sich zu wirtschaftlichen, politischen und branchenrelevanten Themen in der Regel zweimal jährlich austauscht. Bei der konstituierenden Sitzung wurden die Themenwünsche der nächsten drei Jahre bestimmt - von Erreichbarkeit der Innenstädte, Smartstores und verkaufsoffene Sonntage über Lieferkettengesetz bis hin zu Baurecht und dem aktuell beim Land Niedersachsen zur Änderung anstehenden Landesraumordnungsprogramm (LROP), mit dem auch Verkaufsflächen von großflächigen Einzelhandelsbetrieben geregelt werden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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