Landkreis Harburg
Verwaltung rät: Augen auf bei der Suche nach dem richtigen Handwerksbetrieb

Augen auf bei der Suche nach dem richtigen Handwerksbetrieb | Foto: stock.adobe.com, Holger Luck
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JOBS und KARRIERE

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(thl). In Haus und Garten gibt es immer etwas zu tun. Gerade in den Frühlingsmonaten sind viele Menschen im Landkreis Harburg deshalb auf der Suche nach dem passenden Handwerker. Beim Sichten der Angebote ist jedoch Vorsicht angebracht. Der Abteilung für Ordnung und Verbraucherschutz des Landkreises Harburg und auch die für Schwarzarbeitsbekämpfung zuständigen Stellen in den Landkreisen Stade und Rotenburg(Wümme) fallen in jüngster Zeit zunehmend dubiose Anbieter auf.

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Über Anzeigen in regionalen Medien, auf Kleinanzeigenportalen oder Handwerksbörsen im Netz bieten „Handwerksallrounder“ ihre Dienste an, die oftmals auch mit Stundenlöhnen von zwölf Euro werben. Allein das ist schon ein Hinweis auf mögliche windige Geschäfte: Der Baumindestlohn beträgt derzeit 12,85 Euro (ungelernte Handwerker) bzw. 15,70 Euro (gelernte Fachhandwerker) die Stunde. Außerdem werden Gewerke angeboten, die in der Handwerksrolle eingetragen werden müssten. Wer solche Anbieter beauftragt, kann sich unter Umständen strafbar machen. Und auch eine seriöse Arbeit ist so alles andere als gesichert.

Zuletzt traten beispielsweise „Firmen“ auf, die günstige „Handwerkerkerleistungen“ in Aussicht stellten. Wie gerade aktuell in Emmelndorf, wo plötzlich angebliche Dachdecker bei einer alten Dame vor der Tür standen. Glück im Unglück: Sie fiel zwar auf die Gauner herein, zahlte aber "nur" eine kleine Summe an, bevor die Betrüger auf Nimmerwiedersehen verschwanden. "Gerade ältere Bürgerinnen und Bürger wurden unter Druck gesetzt, direkt nach der Besichtigung oder mit Beginn der Arbeiten eine Anzahlung zu leisten", wissen Experten. Dabei boten die dubiosen Dienstleister sogar an, ihre Auftraggeber zur Bank zu begleiten, um eine Anzahlung in bar zu erhalten.
Die Masche ist immer gleich. Spätestens, wenn die „Handwerker“ auf Arbeitsmängel angesprochen werden, kippt die Stimmung. "Teilweise musste die Polizei zur Hilfe gerufen werden, die Auftraggeber fühlten sich von ihren 'Dienstleistern' bedroht", heißt es weiter. In der Regel habe es auch keine Rechnung für die Arbeiten gegeben, so konnten die Kosten weder steuerlich geltend gemacht werden noch bestand ein Gewährleistungsanspruch.

Eine Verfolgung der Täter ist meist sehr schwer, da falsche Namen verwendet werden oder die Anbieter aus dem Ausland kommen. Etwa wenn britische Pflasterer an der Tür klingen, weil sie gerade noch "etwas Material“ übrighaben. Die Qualität der Arbeit fällt oftmals mangelhaft aus und auch die Kosten sind höher als beim seriösen Fachhandwerker aus der Region. Auch hier wird es schwer, Gewährleistungsansprüche geltend zu machen.
Eine weitere häufiger gemeldete Masche nutzte ein "Dachservice“, dessen Mitarbeiter gezielt bei älteren Menschen klingelte, um auf angebliche Mängel am Dach der Häuser hinzuweisen, die so gefährlich seien, dass sie unbedingt sofort behoben werden müssten. Die dabei gezeigten Bilder zeigten nicht die Dächer der betroffenen Personen. Und ganz zufällig hatte der „Dachservice“ gerade noch Zeit, die „Mängel“ zu beheben. Die Dächer waren nach den Arbeiten meist in schlechterem Zustand als zuvor.

Die Abteilung Ordnung und Verbraucherschutz empfiehlt, im Zweifel vor einer Auftragserteilung bei der Handwerkskammer zu erfragen, ob es sich beim Wunschbetrieb tatsächlich um ein eingetragenes Fachunternehmen handelt. Das garantiert auch, dass ausgebildete Fachhandwerker die gewünschten Arbeiten erledigen. Für die Suche nach seriösen Handwerksdienstleistern können die Bürger selbstverständlich auch die Webseite der zuständigen Handwerkskammer nutzen. Außerdem verfügen in der Handwerkerrolle eingetragene Fachbetriebe über eine Handwerks- oder Gewerbekarte der Handwerkskammer und werden diese gerne vorzeigen.

Bürger, die schlechte Erfahrungen mit unseriösen Anbietern gemacht haben oder Hinweise auf solche „Handwerker“ haben, wenden sie sich gerne an die Abteilung Ordnung und Verbraucherschutz des Landkreises Harburg: Herr Rieper, Tel. 04171 - 693371; Mail: schwarzarbeit@lkharburg.de .

Handwerkerverträge an der Haustür
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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