Nach WOCHENBLATT-Bericht
Dicke Luft für ignorante Hundehalter
Der Zwischenruf von WOCHENBLATT-Redaktionssekretärin Tamara Westphal zum Thema Hundekot in der vergangenen Woche traf offensichtlich den Nerv der Zeit. Zahlreiche Leser pflichteten ihr bei, dass Hundehalter für die Entfernung der Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner verantwortlich sind. Doch manch ein Hundesitzer pfeift darauf und lässt die Tretminen liegen. Kein Wunder also, dass es teilweise schon verhärtete Fronten gibt, mit denen sich Polizei und Ordnungsbehörden beschäftigen müssen.
Ein paar Beispiele:
In Winsen gibt es einen Hundehalter, der seinen Vierbeiner mit Absicht auf den Rand eines Grundstücks führt, damit er sich dort erleichtern kann. "Ich habe keine Lust mehr, die Sachen wegzumachen", ist Grundeigentümerin Silke Mann sauer. "Ein Gespräch mit dem Tierhalter hat nicht gefruchtet, jetzt habe ich Anzeige erstattet."
So geht es auch Klaus Müller aus Winsen. "Seit 25 Jahren beseitige ich mittlerweile die Hinterlassenschaften welche die Tierhalter nicht von meinem Eckgrundstück entfernen", sagt er. "Durch die städtische Gefahrenabwehrverordnung werde ich als Anlieger nachrangig zur Beseitigung der Verunreinigung verpflichtet. Um mich vor einem drohenden Bußgeld von Seiten der Stadtverwaltung zu schützen, beseitige ich die Verunreinigung gegen meinen ausdrücklichen Willen. Hierdurch ist meines Erachtens, der Straftatbestand der Nötigung von Seiten erfüllt."
Müller schlägt noch einen weiteren Bogen: "Durch die Handhabung mit dem Hundekot kann Leptospirose (Weilsche Krankheit) übertragen werden. Hierdurch ist meines Erachtens, der Straftatbestand der versuchten vorsätzlichen Körperverletzung, von Seiten der Tierhalter gegen meine Person als gegeben anzusehen." Entsprechende Anzeigen bei der Polizei seien bereits erstattet.
Rolf Becher aus Buchholz hat noch einen ganz anderen Blick auf die Hinterlassenschaften: "Diese Menschen sind schuld, dass jedes Jahr Hunde an Giftködern verrecken. Schließlich provozieren die mit ihrer Scheiße den Hundehass bei einigen Mitmenschen."
Selbst Hundebesitzer sind von denen, die die Tretminen ihrer Tiere nicht beseitigen genervt. Nina L. aus Ahlerstedt entdeckt im Neubaugebiet Alter Schulweg immer wieder fremde Haufen mitten auf dem Gehweg, die sie dann entsorgt. "Es ist unfassbar, welche Ignoranz manche Leute haben. Dabei hat der Landkreis schon Tütenstationen im Neubaugebiet aufgestellt.".
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