Wintereinbruch: Fünf Glätteunfälle im Landkreis  Stade– Polizei warnt vor falscher Bereifung

Der erste substanzielle Wintereinbruch in der vergangenen Nacht hat im Landkreis zu insgesamt fünf Glätteunfällen geführt. Die örtliche Polizei berichtet von Einsätzen auf der Bundesstraße 73, auf Kreisstraßen sowie im Ortsbereich. Glücklicherweise verlief keiner der Unfälle tödlich. Doch der Gesamtschaden wird auf etwa 75.000 Euro geschätzt.

Erste Kollision auf B 73 bei Neukloster – Lkw fährt von der Fahrbahn ab

Gegen 22.15 Uhr am Sonntagabend kam es auf der Bundesstraße 73 zwischen Neukloster und Buxtehude bei Glätte zu einem Abkommen eines Lkw vom Seitenraum. Ein 43‑jähriger Fahrer eines MAN‑Sattelzuges aus Brackel im Landkreis Harburg verlor bei der glatten Straßenoberfläche die Kontrolle und fuhr nach rechts von der Fahrbahn. Der Fahrer blieb unverletzt, und der Lkw selbst blieb ebenfalls ohne Schaden. Im Seitenraum entstand jedoch erheblicher Flurschaden durch das Abkommen von der Fahrbahn und die anschließende Bergungsaktion.

Pkw rutscht auf Sommerreifen von Kreisstraße 27 bei Stade ab

Wenige Minuten später, gegen 22:30 Uhr, kam ein 26‑jähriger Mercedes‑Fahrer aus Stade auf der Kreisstraße 27 an der Einfahrt zur Straße „Am Hohenwedel“ ins Rutschen. Grund: Schneeglätte und Sommerreifen am Fahrzeug. Der Wagen wurde in den gegenüberliegenden Straßengraben geschleudert. Der Fahrer blieb unverletzt – ein klares Beispiel dafür, wie schlagartig die Gefahr bei falscher Bereifung steigen kann.

Zusammenstoß in Buxtehude auf der Straße „Ottensener Trift“

Um circa 23:30 Uhr ereignete sich in Buxtehude auf der Straße „Ottensener Trift“ ein Unfall zwischen einem BMW und einem Mitsubishi: Der 25‑jährige BMW‑Fahrer aus Horneburg bog von der B 73 kommend nach rechts in Richtung Giselbertstraße ab. Gleichzeitig fuhr der 30‑jährige Mitsubishi‑Fahrer aus Apensen auf der Giselbertstraße aus Richtung Neukloster. Beim Abbiegevorgang brach das Heck des BMW aufgrund Glätte aus, es kam zur Kollision mit dem Mitsubishi. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Mitsubishi‑Fahrer wurde leicht verletzt und musste ins Buxtehuder Elbe-Klinikum eingeliefert.

Frontalzusammenstoß auf K 17 bei Ramsdorf/Goldbeck

Kurz vor Mitternacht kam ein 33‑jähriger Fahrer eines Hyundai Santa Fe aus Apensen auf der Kreisstraße 17 – aus Richtung Ramsdorf kommend in Richtung Goldbeck – auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern. Ihm kam ein 46‑jähriger Fahrer eines Audi Q5 aus Beckdorf entgegen. Beide Fahrzeuge stießen frontal zusammen. Bei dem Unfall wurden beide Fahrer sowie eine 45‑jährige Beifahrerin im Audi leicht verletzt. Drei Rettungswagen rückten an und brachten die Verletzten ins Buxtehuder Elbeklinikum. Die Feuerwehren aus Beckdorf und Moisburg unterstützten, sicherten die Unfallfahrzeuge, nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf und leuchteten die Einsatzstelle aus. Die K 17 musste während der Rettungs‑ und Bergungsmaßnahmen sowie Unfallaufnahme zeitweise voll gesperrt werden. Es gab aber keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen.

Unfall in Himmelpforten auf B 73 – Sommerreifen führten zur Mauerbeschädigung

Gegen kurz nach 0:15 Uhr kam am Ortsausgang Himmelpforten in Richtung Burweg auf der Bundesstraße 73 ein 32‑jähriger Fahrer eines Audi A4 aus Seevetal nach links von der Straße ab – ebenfalls auf winterglatter Fahrbahn. Auch an diesem Fahrzeug waren Sommerreifen montiert. Der Wagen beschädigte eine dortige Steinmauer. Der Fahrer blieb unverletzt.

Wichtige Hinweise zur Bereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen

Die Polizei und der ADAC weisen in diesem Zusammenhang nochmals auf die bestehende Pflicht hin, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen, also Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte nur mit Winterreifen gefahren werden darf. Der Verstoß wird für den Fahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro geahndet, werden andere behindert kostet er 80 Euro. Außerdem gibt es einen Punkt in Flensburg. Dem Halter drohen 75 Euro und ebenfalls ein Punkt. Aktuelle Winterreifen erkennt man am Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Reifen, die nur eine M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) haben, sind bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht mehr erlaubt.