AstraZeneca-Impfung von Erziehern und Lehrern
Kita-Ausfälle durch starke Impfreaktionen

Bei AstraZeneca treten die Impfreaktionen nach der ersten Impfung am stärksten auf, bei BionTech und Moderna nach der zweiten, erklärt Dr. Jörn Jepsen, ärztlicher Leiter der beiden Impfzentren im Landkreis Harburg | Foto:  Adobe Stock/vladim_k
  • Bei AstraZeneca treten die Impfreaktionen nach der ersten Impfung am stärksten auf, bei BionTech und Moderna nach der zweiten, erklärt Dr. Jörn Jepsen, ärztlicher Leiter der beiden Impfzentren im Landkreis Harburg
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(sv/thl). Erzieher und Lehrkräfte aus Niedersachsen erhielten vergangenes Wochenende ihre erste Impfung mit AstraZeneca. Aufgrund der Impfreaktionen (Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen) war daraufhin Anfang der Woche die Betreuung in zahlreichen Kitas stark eingeschränkt. Am Montag mussten auch im Landkreis Harburg viele Gruppen ganz schließen. Bis Mittwoch waren die meisten jedoch wieder geöffnet.
Dr. Jörn Jepsen, ärztlicher Leiter der beiden Impfzentren im Landkreis Harburg, beschreibt die Symptome nach der Impfung als ganz normale Reaktionen, die auch nach Grippeimpfungen auftreten. "Bei AstraZeneca zeigen sich die Reaktionen nach der ersten Impfung am ausgeprägtesten, bei BionTech und Moderna erst bei der zweiten. Außerdem sind junge Menschen aufgrund ihres stärkeren Immunsystems auch eher von schweren Impfreaktionen betroffen als zum Beispiel Senioren."
Das DRK ließ am Wochenende die Mitarbeiterinnen von zwölf Kindertagesstätten mit AstraZeneca impfen. "Am Montag mussten wir daraufhin vier Kitas ganz schließen, die anderen acht konnten mit eingeschränktem Betrieb, aber nicht in vollem Umfang, geöffnet werden", bestätigt DRK-Sprecherin Josefin Bültemann dem WOCHENBLATT auf Nachfrage. "Am Dienstag waren bereits alle Kitas wieder geöffnet, allerdings auch nur im eingeschränkten Betrieb." Die Lage am Mittwoch sah laut Bültemann deutlich besser aus. "Nur noch in wenigen betroffenen Kitas herrscht ein leicht eingeschränkter Betrieb", so die Sprecherin. "Wir gehen davon aus, dass wir kurzfristig wieder in den normalen Betrieb übergehen."
In Buchholz mussten Anfang der Woche in den vier städtischen Kindergärten insgesamt sechs Gruppen schließen. Fachbereichsleiter Jörg Karstens erklärt die Schließungen dadurch, dass die Gruppen durch die Corona-Maßnahmen nicht länger gemischt werden und so auch eine Vertretung der Erzieher kaum bis gar nicht möglich war.
In Hollenstedt konnte am Montag laut Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers nur die Kita Appel ohne Einschränkungen arbeiten, während in der Kita Dierstorf am Montag alle Mitarbeiter erkrankt und die Gruppen geschlossen waren. Nach einer Notbetreuung am Dienstag konnte die Kita am Mittwoch wieder in den vollen Betrieb gehen.
Im Moisburger Kindergarten und in Hollenstedt (Jahnstraße) waren am Montag jeweils sechs Mitarbeiterinnen krank, was zu einer Kürzung der Betreuungszeiten führte. Der Bauernhofkindergarten Ochtmannsbruch musste wegen drei Krankmeldungen am Montag ganz geschlossen werden, die Familien- und Elementargruppe hatte mit verkürzter Betreuungszeit geöffnet.
Wie die genaue Situation in den Schulen nach der Impfung der Lehrkräfte aussah, ist schwierig zu ermitteln. Während die Schulen selbst keine Zahlen zu den aktuellen Krankmeldungen herausgeben, kann auch die niedersächsische Landesschulbehörde keine aktuellen Informationen dazu geben. Immerhin bestätigte sie, dass die Steinbecker Grundschule kurzzeitig in Notbetreuung gehen musste und dass an der Buchholzer Waldschule am Montag eine Unterrichtsstunde ausfiel. Die Grundschule Tostedt meldete zudem den Unterrichtsausfall für neun Klassen am Montag.

Auf ein Wort - Nicht der Panikmache verfallen

Sie sprießen aktuell wie Unkraut im Netz: Webseiten und Social-Media-Accounts, auf denen keinesfalls Verschwörungstheoretiker, sondern lediglich "besorgte Bürger" ihre Meinungen und Schein-Wahrheiten kundtun. Hier wird die gesammelte Unzufriedenheit über den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie und die scheinbar unkritische, ja sogar verschleiernde, Berichterstattung in den Medien ins Internet geschrien - und es hallt vielstimmig zurück.
Auch das WOCHENBLATT sieht sich regelmäßig mit den Vorwürfen konfrontiert, Corona-Themen nicht kritisch genug zu betrachten oder gar zu kaschieren. Die Redakteure sollten sich doch auf eben jenen vor Kurzem gegründeten Webseiten informieren und wie sie "offen und ehrlich" berichten. Die Ausfälle in den Kitas und Schulen diese Woche bescherten die Redaktion eine neue E-Mail mit einem Link auf eine wenig vertrauensvolle Seite, die das Thema behandelte.
Es ist vollkommen verständlich, dass gerade in dieser Pandemie ein gesteigertes Informationsbedürfnis besteht. Darum lässt sich die Redaktion auch gerne von Lesern auf wichtige Themen hinweisen, die den Redakteuren bis dahin unbekannt waren. Für die Berichterstattung setzt sie jedoch auf offizielle und seriöse Quellen. Sie verlässt sich nicht auf die Spekulationen von Verschwörungstheoretikern, die lediglich auf Hören-sagen basieren. Auch den Lesern sei daher geraten, nicht in die von "besorgten Bürgern" geschürte Panikmache zu verfallen und deren Meinung nicht mit Fakten zu verwechseln.
Svenja Adamski 

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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