Bebauungsplan für unwirksam erklärt
Das Aus für die Grotesche Heide in Nenndorf?

Die Straße für das Neubaugebiet ist bereits gebaut, aber ob das Baugebiet hier überhaupt noch entstehen wird, ist fraglich  | Foto: lm
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lm. Nenndorf. Ein Paukenschlag kurz vor dem Jahreswechsel: Bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Gemeinde Rosengarten zum Thema "Grotesche Heide" erklärte Gemeindebürgermeister Dirk Seidler den anwesenden Ausschussmitgliedern, dass das Lüneburger Oberverwaltungsgericht (OVG) im Verfahren um den eingebrachten Normenkontrollantrag der Bürgerinitiative gegen die Gemeinde entschieden hat und den Bebauungsplan "Grotesche Heide" für unwirksam erklärt hat.

Eine Begründung für das Urteil stehe noch aus. Seidler gab sich kämpferisch und versprach, die Beanstandungen am B-Plan zu prüfen. Für ihn sei das Baugebiet noch nicht vom Tisch. Auch Ausschussvorsitzender Hans-Hermann Böttcher (SPD) war zuversichtlich, dass der B-Plan noch umgesetzt werden könne.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative sehen sich bereits vor der Urteilsbegründung als Sieger auf ganzer Linie. Als "wichtigen Schritt gegen die Bebauung" bezeichnen die Mitglieder und Anwohner Joachim Frädrich und Eberhard Wetjen das Urteil. Beide kritisieren besonders, dass die Gemeinde im geplanten Baugebiet für vollendete Tatsachen gesorgt habe, obwohl die Risiken, die gegen eine Bebauung sprachen, bekannt gewesen seien.

Warum die Fläche zwischen den Straßen Doppheide und Gustav-Böttcher-Weg in Nenndorf kein geeigneter Standort für ein Baugebiet sei, hatte die Bürgerinitiative in mehreren Anträgen beim OVG dargelegt. Die Verlärmung durch die beiden in unmittelbarer Nähe befindlichen Autobahnen A261 und A1 und die Bodenbeschaffenheit reichten aus, um das Gericht zu überzeugen.
Auf WOCHENBLATT-Nachfrage teilte Seidler mit, die vom Gericht bemängelten Punkte in den nächsten Schritten zu berücksichtigen. "Für die vielen Familien, die in der Gemeinde seit Jahren vergeblich ein Baugrundstück suchen, bedeutet dies wieder eine Verzögerung mit entsprechenden Baukostensteigerungen", so Seidler. Gleichzeitig räumte er auch ein, dass die Gemeinde bei der Beachtung der Verlärmung und des Abstands zu Waldflächen genauer hätte planen müssen. Die Gemeinde wolle nach interner Abstimmung mit einem Rechtsbeistand das weitere Vorgehen in den politischen Gremien besprechen.

Anwohner geben sich trotz Gerichtsbeschluss weiterhin kämpferisch

Die Warnhinweise wurden ignoriert

Kommentar von Lennart Möller 

Hat sich die Gemeinde beim Baugebiet "Grotesche Heide" gehörig verzockt? Im Mai des vergangenen Jahres berichtete das WOCHENBLATT über den Stand des Baugebiets und die bevorstehende Errichtung einer Baustraße. Fakten würden dadurch geschaffen, die die Erfolgsaussichten im Hauptverfahren schmälern würden. Die Baustraße kam. Aber die Bürgerinitiative bekam vor Gericht trotzdem Recht. Was bleibt, ist ein zerstörtes Stück Landschaft im Südwesten Nenndorfs und jede Menge versenkte Steuergelder.
Zwar gibt sich die Gemeinde natürlich zuversichtlich und noch ist das letzte Wort in dieser Gelegenheit auch nicht gesprochen, aber selbst wenn das Baugebiet am Ende wider derzeitigem Erwarten durchgeboxt wird, so bleibt ein ganz bitterer Beigeschmack.
Von Beginn an hat die Bürgerinitiative auf die Problematiken hingewiesen, ist von der Gemeinde jedoch scheinbar ignoriert worden. Hat sich die Gemeinde verzockt? Hat sich die Gemeinde beim Baugebiet "Grotesche Heide" gehörig verzockt? Im Mai des vergangenen Jahres berichtete das WOCHENBLATT über den Stand des Baugebiets und die bevorstehende Errichtung einer Baustraße. Fakten würden dadurch geschaffen, die die Erfolgsaussichten im Hauptverfahren schmälern würden, hieß es von der Bürgerinitiative. Die Baustraße kam. Aber die Bürgerinitiative bekam vor Gericht trotzdem Recht. Was bleibt, ist ein zerstörtes Stück Landschaft im Südwesten Nenndorfs und jede Menge versenkte Steuergelder.
Zwar gibt sich die Gemeinde natürlich zuversichtlich und noch ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit auch nicht gesprochen. Aber selbst wenn das Baugebiet am Ende wider derzeitigem Erwarten realisiert würde, so bliebe ein ganz bitterer Beigeschmack.
Von Beginn an hat die Bürgerinitiative auf die Problematiken hingewiesen, ist von der Gemeinde jedoch ignoriert worden, dafür gab es jetzt die Quittung. Es lassen sich zwei mögliche Szenarien erahnen: Das Baugebiet wird nicht mehr umgesetzt und die "Grotesche Heide" wird zum Steuergelder-Grab. Oder die Gemeinde kann sich juristisch doch noch durchsetzen und boxt ein Baugebiet durch, das bereits seit Jahren mit Negativschlagzeilen behaftet ist. Klarer Fall: Verzockt!

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Redakteur:

Lennart Möller aus Rosengarten

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